Schätze aus Papier zurück in Flensburg
Zehn wertvolle Handschriften und Frühdrucke aus den historischen Beständen der Flensburger St. Nikolai-Bibliothek und der Bibliothek des Alten Gymnasiums wurden im vergangenen Jahr fachkundig restauriert und so für die Nachwelt erhalten. Durch ihre wechselvolle Geschichte sind diese Sammlungen eng mit der Stadt Flensburg und der Region verbunden. Gefördert wurde die umfangreiche Restaurierung durch das Land Schleswig-Holstein.
In einem ersten Schritt wurde bereits 2020 als konservatorische Maßnahme die fachkundige Verpackung von etwa 350 Bänden durch das Land Schleswig-Holstein gefördert. Anschließend begann die Restaurierung von zehn zum Teil schwer beschädigten historisch wertvollen Handschriften und Frühdrucke aus der Zeit vor 1580. Durchgeführt wurde die Aufarbeitung von zwei Restauratorinnen aus Kiel und Hamburg. Die Restaurierungsarbeiten umfassen u.a. die Reinigung von Buchblock und Einband, die Reparatur beschädigter Einbände sowie das Schließen von Rissen und Wurmfraß auf besonders betroffenen Seiten. Die Maßnahmen wurden mit Fördermitteln des Landes Schleswig-Holstein zum Erhalt schriftlichen Kulturgutes realisiert.
„Wo sich vorher noch deutlich die Spuren der Jahrhunderte zeigten – z.B. gelockerte Bindungen, aufgeplatzte Pergamentüberzüge oder ein gebrochener, wurmstichiger Buchdeckel –, sieht man jetzt die Bände in gereinigtem und gebrauchsfähigem Zustand.“Nils Simonsen
Leiter der LEB
Bereits seit 1989 verwahrt die Leihverkehrs- und Ergänzungsbibliothek (LEB), ehemals Landeszentralbibliothek, im Auftrag des Landes Schleswig-Holstein als Dauerleihgabe mehr als 35.000 Bände aus den historischen Beständen der Flensburger St. Nikolai-Bibliothek und der Bibliothek des Alten Gymnasiums. Hinzu kommen weitere bedeutsame Altbestände aus der Prediger- und der Probsteibibliothek. Als besondere Raritäten des Altbestands gelten historische Karten sowie seltene Musiknoten Nordeuropas, zahlreiche Inkunabeln und Frühdrucke aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die Aufgabe der LEB beschränkt sich dabei nicht auf die bloße Aufbewahrung dieser Schätze aus Papier, sondern umfasst auch die Sicherung, Erschließung sowie Vermittlung des Bestands an Forschende und andere Interessierte.