IT-Messe Open Library

Referentin Sabine Wolf, Sprecherin der Community of Practice Open Library, stimmte mit ihrem Impuls-Vortrag auf den Info-Tag im Wälderhaus in Hamburg ein.

Andrang im Wälderhaus

In Kooperation mit der Büchereizentrale Schleswig-Holstein und der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken in Mecklenburg-Vorpommern organisierte die Büchereizentrale Niedersachsen gestern (06.03.) einen Info-Tag rund um das Thema Open Library. Vorbild war die Open Library Messe, die die Landesfachstelle Hessen im vergangenen Jahr in Frankfurt veranstaltete. Im Wälderhaus in Hamburg-Wilhelmsburg kamen 135 Interessierte aus Bibliotheken, kommunalen IT-Abteilungen und Verwaltungen aus Norddeutschland zusammen, um sich auszutauschen und Tipps für Planung und Umsetzung zu sammeln. 

Rund 60 Bibliotheken bundesweit betreiben derzeit in einer oder mehreren Zweigstellen Open Libraries, die Gesamtzahl beläuft sich auf etwa 100 Open Libraries in Öffentlichen Bibliotheken. Eine Zahl, die sich laut Initiatorin Angelika Brauns, Büchereizentrale Niedersachsen, ausbauen ließe. Sie betonte in ihrer Begrüßung die Wichtigkeit des Themas, das Teil der politischen Agenda in den Nordbundesländern ist. Den Fachstellen fällt dabei ein Beratungsauftrag zu, um den Stadt- und Gemeindebibliotheken in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Hilfestellung bei der praktischen Umsetzung zu bieten. 

Zum Einstieg setzten zwei Fachvorträge erste Impulse: 

Sabine Wolf, Sprecherin der Community of Practice Open Library, demonstrierte in ihrem Vortrag, wie die erfolgreiche Umsetzung einer Open Library gelingen kann. Im Gepäck hatte sie drei Tipps, die für den Erfolg des Projekts Open Library unabdingbar sind: Neben einer rechtzeitigen Klärung der Finanzierung hilft ein unverstellter Blick („Open-Mindset“) bei der Umsetzung. Hinzu kommt die Suche nach vielfältiger Unterstützung als ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Open Library. Von der Politik, der kommunalen IT-Abteilung, dem Personalrat und dem Datenschutz über die Eigentümer*innen der Immobilie bis hin zu Kooperationspartner*innen und nicht zuletzt den Nutzer*innen: Je mehr Interessensgruppen möglichst früh zusammengebracht werden, desto leichter die Umsetzung.

Projektkoordinatorin Angela Rustemeier

Angela Rustemeier, Projektkoordinatorin Open Libraries bei den Bücherhallen Hamburg, hat in den vergangenen zehn Jahren die Umstellung von zahlreichen Bücherhallen begleitet: Ausgehend von der Bücherhalle Finkenwerder wurden bis 2024 26 von 32 Stadtteilbibliotheken in Hamburg erfolgreich auf sogenannte Flexibibs umgestellt. Ziel war es, die Öffnungszeiten der z.T. sehr kleinen Zweigstellen erheblich zu erweitern, die flexible Nutzung der Bibliotheksräume zu ermöglichen und nicht zuletzt qualifiziertes Fachpersonal vor Ort zu erhalten. Praxisnah berichtete Rustemeier von den zahlreichen Herausforderungen, denen sie im Laufe der Jahre begegnet ist. Teil des Prozesses war es auch, zu erkennen, dass nicht jede Bibliothek die räumlichen Gegebenheiten mitbringt, um das Open-Library-Konzept umzusetzen (Stichwort: Schiebetür).  

 

„Das Bild von Bibliothek ändert sich: Bibliothek wird ein Stück Zuhause.“
Angela Rustemeier
Projektkoordinatorin Open Library Bücherhallen Hamburg

Präsentation der Firma EasyCheck

Wie die Umsetzung einer Open Library gelingen kann, konnten sich die Teilnehmenden anschließend bei einem Rundgang über die hochkarätige Messe anschauen: Expert*innen der Firmen EasyCheck, Lyngsoe Systems, Nexbib, Novatec und Bibliotheca lieferten einen praxisnahen Einblick und präsentierten technische Lösungen. Neben den Produktpräsentationen blieb ausreichend Zeit für Fragen der Teilnehmenden. 

Am Ende des Veranstaltungstages konnten sich Interessierte in der benachbarten Bücherhalle Kirchdorf eine Flexibib im Realbetrieb ansehen. Im Rahmen von Kurzführungen wurden die technischen Lösungen vorgestellt, die erforderlich sind, um den Nutzer*innen den Zutritt außerhalb der Servicezeiten mit Bibliotheksfachpersonal zu ermöglichen. 

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